Die Herstellung von Blattgold hat eine fast fünftausendjährige Tradition. Bereits im alten Ägypten kannte man die Anwendung von Blattgold für Dekorationszwecke. Die früheste Darstellung eines Goldschlägers ist um 2500 v.Chr. entstanden und befindet sich in einem Grab in der altägyptischen Nekropole von Sakkara. Auf dieser Abbildung liegt die Form auf einem steinernen Amboss, die mit einem kugelförmigen Steinwerkzeug bearbeitet wird.
Indien ist das Land, in dem die Blattgoldherstellung die längste Tradition vorweist. Bereits um 600 v.Chr. wurden buddhistischen Statuen mit Blattgold vergoldet. Ebenso ist das Handwerk in Japan und China zu dieser Zeit bekannt.
In Griechenland werden zur Zeit Homers um 850 v.Chr. Götterstatuen mit Goldblättchen belegt und der Geschichtsschreiber Plinius berichtet, dass die Römer nach 146 v.Chr. aus einer Unze Gold, 750 Blätter von 4 Finger Seitenlänge und mit einer Dicke von 1/3000 mm herzustellen vermochten.
Im frühen Mittelalter sind es Mönche, die als erste Goldschläger in Deutschland auftreten und das Blattgold für die Buchmalerei verwenden. So beschreibt die im 12. Jahrhundert entstandene Wolfenbüttler Theophilus-Handschrift das Goldschlägerverfahren in jener Zeit.
Von den Mönchen übernehmen später weltliche Handwerker die Kunst des Goldschlagens und lassen sich vor allem in den wichtigen Handelsstädten nieder und hier speziell in der freien Reichshauptstadt Nürnberg. Der erste Goldschläger in Nürnberg wurde urkundlich im Jahre 1373 erwähnt. Zuerst gilt das Nürnberger Goldschlägerhandwerk als freie Kunst (Handwerk ohne Ordnung und Gesetz) und wurde im Jahre 1554 in ein „geschworenes Handwerk“ umgewandelt. Der Großraum Nürnberg – Fürth – Schwabach entwickelte sich zum Weltzentrum der Blattgoldfabrikation.
Der erste urkundlich erwähnte Goldschläger, Jakob Ratzer, erhielt 1572 das Bürgerrecht in Schwabach. In den nachfolgenden Jahrhunderten siedelten sich immer mehr Blattgoldschlägereien aus Nürnberg und Fürth, in Schwabach an. Der Höhepunkt dieser Entwicklung lag im Jahre 1926. In dieser Zeit zählte man in Schwabach 127 Betriebe, die insgesamt 739 Personen beschäftigten.